Kielfeder
  Sabine Ebert
 
Sabine Ebert

 

 

Bücher, von mir gelesen und empfohlen:
Das Geheimnis der Hebamme
Die Spur der Hebamme
Die Entscheidung der Hebamme 

Liebe Sabine, vielen Dank, dass sie sich die Zeit für das Interview nehmen!

Bitte stellen sie sich doch zu Beginn kurz vor.

Ich bin in Berlin aufgewachsen, absolvierte in Magdeburg mein journalistisches Volontariat, studierte in Rostock und lebe seit rund 25 Jahren in Freiberg. Dort arbeitete ich als Journalistin, bis ich mich ganz auf das Schreiben von Romanen konzentrieren konnte. Ich habe zwei Kinder, aber die sind beide schon aus dem Haus und arbeiten bzw. studieren in Hamburg,

 

Der 4. Teil der Hebammen-Serie steht bald im Laden. Wann haben sie sich entschlossen, die Trilogie fortzusetzen? Oder waren von Anfang an 5 Bände geplant?

Es war von Anfang an ein Handlungsbogen über dreißig Jahre geplant. Doch damals wusste ich noch nicht, dass ich fünf statt nur einem oder drei Büchern brauchen werde, um die ganze Geschichte zu erzählen. Dass „Blut und Silber“, was etwa hundert Jahre später spielt, zwischendrin erschien, war eine Entscheidung des Verlages, der nun gern auch ein Hardcover von mir wollte, aber die „Hebammen“-Reihe aus Taschenbuch fortsetzen möchte.

 

Wie kam es zu ihrem ersten Buch „Das Geheimnis der Hebamme“?

Haben sie vorher schon gern geschrieben und das war einfach nur ein weiterer Kuss der Muse, oder haben sie die Geschichte sorgfältig geplant?

Der Impuls, diesen dramatischen Stoff um die Siedlerzüge in die Gebiete östlich von Elbe und Saale im 12. Jahrhundert einmal in Romanform zu bringen, entstand nach mehreren Sachbüchern, die ich über Freiberg und seine Geschichte geschrieben habe.

Doch natürlich habe ich den Verlauf der Geschichte genau geplant und schon einmal ein Jahr lang recherchiert, bevor ich überhaupt die erste Zeile schrieb.

 

Dauerte die Suche nach einem Verlag lange? Hatten sie vielleicht Hilfe, durch eine Agentur oder ähnliches?

Damals arbeitete ich noch ohne Agenten und hatte etwa ein Dutzend Absagen von Verlagen bekommen, als Droemer Knaur sich für mein Manuskript interessierte.

 

Wie viel Zeit nehmen sie sich für ihre Recherche und dann für das eigentliche Schreiben?

Die Recherche nimmt fast die Hälfte der Arbeitszeit in Anspruch.

 

Wie recherchieren sie? Stöbern sie im Internet, in Bibliotheken, oder auch in Archiven? Sehen sie sich die Schauplätze an?

Ich bin viel in Archiven und Bibliotheken, die meisten Quellen – nicht die Originale, die sind wirklich den Historiker vorbehalten, sondern die Übersetzungen – kann ich mir auch über Fernleihe in die Freiberger Universitätsbibliothek oder Sächsische Landesbibliothek kommen lassen. Ich spreche viel mit Historikern und Fachleuten auf anderen Gebieten, sehe mir wichtige Originalschauplätze an. Und zu einer wichtigen Erfahrung ist für mich auch die Zusammenarbeit mit Reenactmentgruppen geworden, die sich in ihrer Freizeit sehr intensiv mit dem Mittelalter befassen und ein enormes Detailwissen besitzen, zum Beispiel über Kleidung und Kampftechniken. Die Dinge am Wochenende im Mittelalterlager einmal selbst zu sehen und zu erleben, ist ein ganz anderer, für mich wichtiger Zugang zu dieser Zeit geworden.

 

Seit wann schreiben sie schon Geschichten? Kam die Lust daran erst im Erwachsenenalter oder war die schon früher da?

Ich habe schon immer Geschichten geschrieben, einfach aus Lust daran, hätte aber nie gedacht, dass ich einmal einen ganzen Roman zustande bringe, geschweige denn mehrere.

 

Fällt ihnen das Schreiben nach einigen erfolgreichen Veröffentlichungen leichter?

Es ist eher schwieriger geworden durch den großen Erwartungsdruck von allen Seiten.

 

Haben sie für die Zeit nach Marthe schon etwas Neues im Kopf?

Die Völkerschlacht bei Leipzig 1813 ist mein nächstes großes Projekt.

 

Lesen sie auch so gerne wie sie schreiben?

Ja, ich habe schon immer gern und viel gelesen.

 

Haben sie vielleicht Autorenvorbilder oder Lieblingsautoren?

Zu viele, um jetzt einzelne Namen zu nennen.

 

Was machen sie, wenn sie nicht gerade schreiben?

Dann treffe ich mich mit Freunden, lese oder sehe einen guten Film.

 

Sind sie durch das Schreiben neugierig auf das Mittelalter geworden, oder waren sie das schon vorher?

Nein, ich bin erst durch meinen Romanstoff zum Mittelalter gekommen. Davor hatte ich mich eher für die Antike interessiert.

 

Haben sie beim Schreiben irgendwelche „Macken“? Brauchen sie dabei zum Beispiel Musik oder immer etwas zu trinken?

Ich brauche Stille um mich herum, um ich ganz in meine Figuren hineindenken zu können.

 

Denken sie, jeder kann schreiben, oder muss man das erst lernen?

Es ist ein großer Unterschied, ob man einen Aufsatz für die Schule oder einen journalistischen oder literarischen Text zur Veröffentlichung schreibt. Für eine Roman braucht es neben der Idee, der Ausdauer und der Disziplin auch jede Menge Handwerkszeug: der präzise Umgang mit der Sprache, mit einzelnen Worten und  Bedeutungsnuancen, wie man den Spannungsbogen hält, glaubwürdige Charaktere schafft usw. Ohne meine journalistische Ausbildung und mehr als zwanzig Jahre Berufserfahrung als Journalist hätte ich meine Romane nie so schrieben können.

 

Was ist ihr größter Wunsch?

Dass die Leute auch künftig meine Bücher lesen und mögen.

 

Bitte vervollständigen sie diese Sätze: Schreiben ist eine Gabe, harte Arbeit und große Verantwortung.

 

Ich bin glücklich, wenn die Leser mit den von mir geschaffenen Figuren mitfiebern.

 

Vielen Dank, liebe Sabine, dass sie ein bisschen ihrer Zeit für dieses Interview gegeben haben. Ich wünsche ihnen weiterhin viel Erfolg für ihre Bücher, viele Ideen und dass sich alle ihre großen und kleinen Wünsche erfüllen mögen.

 

 
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